1
Die griechische Mythologie weiß, daß einst in grauer Vorzeit die Menschen ohne Musik lebten bis sie ihnen eines Tages von den Musen gebracht wurde. Daraufhin wurden einige der Menschen so erfüllt vom Singen, daß sie vergaßen zu essen, zu trinken und auch des Nahens des Todes nicht gewahr wurden. Aus diesen Menschen entstand die Gattung der Zikaden, die als Geschenk der Musen die Eigenschaft erhielten, daß sie, um zu leben weder der Nahrung noch des Getränks bedurften, sondern nur unablässig zu singen brauchten.
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Ein Gourmet kommt in ein kleines Gasthaus in der Einschicht und bekommt köstlichen Käse serviert. Neugierig fragt er die alte Wirtin und Bäurin wie der so wohlschmeckende Käse wohl heiße. Die Antwort der Bäurin ist kurz und klar: „Käse.“.
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Sollte man die Wirtin nun fragen: „Warum machen Sie Käse, warum machen Sie den Käse auf diese Art und Weise und wieso gibt es überhaupt Käse?“
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Sie könnte antworten, mit 12 Jahren machte sie Käse weil die Mutter ihr es auftrug, mit 16 Jahren weil sie Eindruck machen und berühmt werden wollte, mit 24 Jahren weil sie ihr Kind ernähren mußte, mit 28……..
Das „Warum?“ ändert sich, die Antwort bleibt immer die gleiche: „Käse.“
Sie könnte genausogut anderes machen, wurde aber vom Leben an bestimmte Gestade gespült. Und das ist eigentlich weder gut noch schlecht, denn es geht nicht um das „Was?“, nicht um das „Warum?“, nicht um das „Wo?“, sondern um das „Wie?“.
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Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.
(Johannes 12, 3)